Es klang aber fast wie deine Lieder–

5,60 

Sebastian Donat untersucht die russischen Nachdichtungen zu Goethes »West-östlichen Divan« auf ‘westliche’ wie ‘östliche Fragestellungen’ hin. Mit Methoden der vergleichenden Literaturwissenschaft untersucht Sebastian Donat die Nachdichtungen aus Goethes lyrischem Spätwerk, dem »West-östlichen Divan« (1819/1827). Das Textkorpus, das auf der beigefügten CD-ROM komplett vorgelegt wird, umfaßt damit die über 320 Gedichte dieses lyrischen Ensembles sowie ihre von knapp fünfzig Übersetzern in der Zeit von 1817 bis 2000 angefertigten rund 800 russischen Übertragungen. Untersucht werden einerseits ‘östliche’ Fragen (Stationen der russischen »Divan«-Übertragung, Kennzeichen der Nachdichtungspraxis, Modellbildungen zur Theorie und Geschichte der literarischen Übertragung sowie Wechselbeziehungen zwischen Übersetzungs-, Gattungs- und Kulturgeschichte), andererseits thematisiert Donat den Erkenntnisgewinn auf der ‘westlichen’ Seite. Hierbei interessieren die Übertragungen nicht nur als spezifische Interpretationen der Vorlage auch auf der Ebene der literaturwissenschaftlichen Konzeptionen erweist sich der ‘russische Umweg’ als profitabel.

Pressestimmen

»Dieses Buch ist aber Ergebnis einer konsequenten Froschung über die Divan-Rezeption in Russland, eine Goethe-Studie auf dem »russischen Umweg«. Aber auch ein beachtenswertes Werk der Komparatistik, das sich durch eine konkrete Praxis erweist. (…) Wann könnte (…) ein deutscher Germanist oder deutscher Koreanist dazu kommen, mit der vergleichbaren Umsicht und Kompetenz über die Goethe-Rezeption in Korea zu schreiben, wie wir koreanischen Germanisten begonnen haben, uns (…) relativ stark mit Goethe zu beschäftigen. (…) In dieser Hinsicht ist dieses Buch ein Exempel, das die Zeit in starkem Maß vorwegnimmt.« (Young-Ae Chon, Goethe-Yongu der Koreanischen Goethe-Gesellschaft, Übers. aus dem Koreanischen)

»Um so verdienstvoller ist das Unternehmen des Verfassers der vorliegenden Münchener Dissertation, die russischen Übersetzungen des West-östlicen Divans »unter historischen und systematischen Aspekten« zu untersuchen. […] Donat hat nicht nur die Geschichte der Übertragung des Westöstlichen Divans in die russische Sprache, sondern auch die Denkanstöße, die der Text in die rezipierende Kulter einbrachte, herausgearbeitet. Damit geht seine Leistung weit über die üblicher Übersetzeranalysen hinaus.« (Ulrike Jekutsch; Poetica, Band 36, Heft 1-2/2004)

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Sebastian Donat, geb. 1964, Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Komparatistik) der Ludwig-Maximilians-Universität München. Veröffentlichungen im Wallstein-Verlag: »Goethe – ein letztes Universalgenie?« (in Verbindung mit Hendrik Birus, 1999).